Samstag, 15. März 2014

Fair Trade Stadt Freising

Liebe Blogleser!

Am Mittwoch, den 29.Juni 2011 wurde unserer Heimatstadt Freising das Fair-trade-Town-Siegel verliehen. Bereits bei diesem Festakt war der AK Fair Trade des Camerloher Gymnasiums dabei und rundete ihn mit einem lustigen Sketch ab. Im Gegenzug werden wir bei unseren schulischen Fairtrade-Aktionen auch immer wieder von der Stadt Freising unterstützt. So liegt es nahe, dass wir uns in unserem Seminar fragen, warum „Fair Trade“ für diejenigen, die sich in unserer Stadt dafür einsetzen, so wichtig ist. Dabei sind wir auf Dr. Jürgen Maguhn gestoßen, der einen Sitz im Stadtrat hat und auch im Fairen Forum der Stadt Freising Mitglied ist. Freundlicherweise war er so nett und hat uns einen Gasteintrag geschrieben, in dem er seine Motivation, sich für den Fairen Handel in Freising stark zu machen, darlegt. Wir hoffen, es ist für euch eine interessante Erfahrung, auch einmal die Sichtweise eines Erwachsenen kennen zu lernen, der sich schon lange Zeit mit diesem Thema beschäftigt.

Viel Spaß Beim Lesen !!!



Fairtrade-Stadt Freising                                                


Fairer Handel bedeutet für mich zuallererst Gerechtigkeit. Wenn wir dafür sind, dass alle Menschen auf dieser Welt gleiche Rechte haben und uns nicht damit zufrieden geben, dass dies nur auf dem Papier steht, dann müssen wir etwas dafür tun. Denn unsere Wirtschaftsbeziehungen in die Länder des Südens, vornehmlich Schwellen- und Entwicklungsländer, sind zum allergrößten Teil ausbeuterisch. Den Konzernen, die Handel betreiben, geht es um die Maximierung des Gewinns. Dabei spielt die Frage, ob die Menschen, die die Produkte für unseren Konsum erzeugen, davon leben können, ob sie sich eine eigenständige Existenz aufbauen können, keine Rolle. Die Folge sind Kinderarbeit, Verarmung, Hunger und Schlimmeres.
Der Faire Handel bietet die Gelegenheit, diese Handelsbeziehungen auf eine gerechtere Basis zu stellen. Er unterstützt Produzentinnen und Produzenten in den Entwicklungsländern, um ihnen eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft zu ermöglichen. Zum Beispiel decken die festgelegten Mindestpreise die Produktionskosten und sichern so das absolute Existenzminimum. Die gezahlten Aufschläge ermöglichen darüber hinaus Investitionen in die Zukunft.
Um die Menschen in unserer vergleichsweise reichen Stadt darauf hinzuweisen und diesen gerechten Handel voranzubringen, ist Freising seit 2 ½ Jahren Fairtrade-Stadt. Die Stadt Freising unterstützt mit diesem Prädikat eine gerechte Weltordnung und schließt sich damit einer weltweiten Initiative an, die eine lebenswerte Welt für alle Menschen auf dieser Erde zum Ziel hat. Und das sollte in unserer derzeitigen weltpolitischen Lage als dringend erforderlich eingeschätzt werden!
Dafür müssen wir werben, unter anderem mit dem Kinospot von Lisa Reich zur Frage „Warum kaufen Sie keine Fairtrade-Produkte?“ In diesem Spot kommen einige, eher schwankende Passanten zu Wort, am Ende jedoch gibt es eine ganz klare Botschaft, die jeder unterschreiben kann: „Es gibt keine Ausreden für Gerechtigkeit! Bist Du bereit etwas zu verändern?“
Unsere Stadt ist auf dem Weg – und das ist gut so!
Jeder kann mitmachen durch den Kauf von Fairtrade-Produkten, aber auch durch die Mitarbeit im offenen Fairen Forum der Stadt. Das trifft sich einmal im Vierteljahr und sammelt Ideen, Initiativen, Engagement, um den Fairen Handel in Freising voranzubringen. Nächster Termin: Dienstag, 6. Mai, 17 Uhr im Rathaus.

Dr. Jürgen Maguhn, Stadtrat

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