Liebe Blogleser!
Am Mittwoch, den 29.Juni
2011 wurde unserer Heimatstadt Freising das Fair-trade-Town-Siegel
verliehen. Bereits bei diesem Festakt war der AK Fair Trade des
Camerloher Gymnasiums dabei und rundete ihn mit einem lustigen Sketch
ab. Im Gegenzug werden wir bei unseren schulischen Fairtrade-Aktionen
auch immer wieder von der Stadt Freising unterstützt. So liegt es
nahe, dass wir uns in unserem Seminar fragen, warum „Fair Trade“
für diejenigen, die sich in unserer Stadt dafür einsetzen, so
wichtig ist. Dabei sind wir auf Dr. Jürgen Maguhn gestoßen, der
einen Sitz im Stadtrat hat und auch im Fairen Forum der Stadt
Freising Mitglied ist. Freundlicherweise war er so nett und hat uns
einen Gasteintrag geschrieben, in dem er seine Motivation, sich für
den Fairen Handel in Freising stark zu machen, darlegt. Wir hoffen,
es ist für euch eine interessante Erfahrung, auch einmal die
Sichtweise eines Erwachsenen kennen zu lernen, der sich schon lange
Zeit mit diesem Thema beschäftigt.
Viel Spaß Beim Lesen !!!
Fairtrade-Stadt
Freising
Fairer
Handel bedeutet für mich zuallererst Gerechtigkeit. Wenn wir dafür
sind, dass alle Menschen auf dieser Welt gleiche Rechte haben und uns
nicht damit zufrieden geben, dass dies nur auf dem Papier steht, dann
müssen wir etwas dafür tun. Denn unsere Wirtschaftsbeziehungen in
die Länder des Südens, vornehmlich Schwellen- und
Entwicklungsländer, sind zum allergrößten Teil ausbeuterisch. Den
Konzernen, die Handel betreiben, geht es um die Maximierung des
Gewinns. Dabei spielt die Frage, ob die Menschen, die die Produkte
für unseren Konsum erzeugen, davon leben können, ob sie sich eine
eigenständige Existenz aufbauen können, keine Rolle. Die Folge sind
Kinderarbeit, Verarmung, Hunger und Schlimmeres.
Der
Faire Handel bietet die Gelegenheit, diese Handelsbeziehungen auf
eine gerechtere Basis zu stellen. Er unterstützt Produzentinnen und
Produzenten in den Entwicklungsländern, um ihnen eine
menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft zu ermöglichen. Zum
Beispiel decken die festgelegten Mindestpreise die Produktionskosten
und sichern so das absolute Existenzminimum. Die gezahlten Aufschläge
ermöglichen darüber hinaus Investitionen in die Zukunft.
Um
die Menschen in unserer vergleichsweise reichen Stadt darauf
hinzuweisen und diesen gerechten Handel voranzubringen, ist Freising
seit 2 ½ Jahren Fairtrade-Stadt. Die Stadt Freising unterstützt mit
diesem Prädikat eine gerechte Weltordnung und schließt sich damit
einer weltweiten Initiative an, die eine lebenswerte Welt für alle
Menschen auf dieser Erde zum Ziel hat. Und das sollte in unserer
derzeitigen weltpolitischen Lage als dringend erforderlich
eingeschätzt werden!
Dafür
müssen wir werben, unter anderem mit dem Kinospot von Lisa Reich zur
Frage „Warum kaufen Sie keine Fairtrade-Produkte?“ In diesem Spot
kommen einige, eher schwankende Passanten zu Wort, am Ende jedoch
gibt es eine ganz klare Botschaft, die jeder unterschreiben kann: „Es
gibt keine Ausreden für Gerechtigkeit! Bist Du bereit etwas zu
verändern?“
Unsere
Stadt ist auf dem Weg – und das ist gut so!
Jeder
kann mitmachen durch den Kauf von Fairtrade-Produkten, aber auch
durch die Mitarbeit im offenen Fairen Forum der Stadt. Das trifft
sich einmal im Vierteljahr und sammelt Ideen, Initiativen,
Engagement, um den Fairen Handel in Freising voranzubringen. Nächster
Termin: Dienstag, 6. Mai, 17 Uhr im Rathaus.
Dr.
Jürgen Maguhn, Stadtrat
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen